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Was ist ein Tilgungsplan?

Bei Ihrer Finanzierungsberatung wird ein Tilgungsplan erstellt, der Ihnen die möglichen künftigen Raten veranschaulicht. Daneben erhalten Sie einen Überblick über den anfänglichen Tilgungssatz, die Höhe der Restschuld am Ende der Zinsbindung und die Gesamtdauer der Finanzierung bei gleichbleibendem Zinssatz.

Was ist ein Tilgungsplan?

Ein Tilgungsplan ist eine tabellarische Übersicht, die darstellt, welche monatlichen Zahlungen (Raten) auf Sie zukommen, wenn Sie ein Darlehen über eine bestimmte Summe zu bestimmten Konditionen abschließen. Mit dem Tilgungsplan lässt sich etwa veranschaulichen, wie sich Ihre Zinskosten bei unterschiedlichen Zinssätzen ändern und wie groß der Tilgungsanteil an den jeweiligen Zahlungen ist.

Gut zu wissen:

Zins + Tilgung = Rate

Die monatliche Rate setzt sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen.

Was steht im Tilgungsplan?

Die wichtigsten Informationen aus dem Tilgungsplan sind folgende:

  • Ratenhöhe und anfängliche Tilgung
  • Welchen Betrag Sie innerhalb der Sollzinsbindung getilgt haben sowie die Höhe der Restschuld
  • Die Laufzeit Ihrer Baufinanzierung

Welche Faktoren beeinflussen meinen Tilgungssatz?

Die jährliche (anfängliche) Tilgung hat großen Einfluss auf den Verlauf Ihrer Rückzahlung und auch auf Ihre Zinslast. Je mehr Sie von der Darlehenssumme pro Jahr abbezahlen können, desto schneller sind Sie mit der Rückzahlung fertig und desto kürzer wird die Zeit, die Sie Zinsen zahlen müssen.

Ein wichtiger Faktor für den jährlichen Tilgungssatz ist Ihr Alter: Ab etwa 40 Jahren sollten Sie einen höheren Tilgungssatz wählen, damit Sie die Finanzierung möglichst bis zum Renteneintritt hinter sich haben. Sind Sie noch jung, haben Sie länger Zeit, das Immobiliendarlehen abzubezahlen und es genügt deshalb auch ein niedrigerer Tilgungssatz.

Ein Beispiel:

Höhe des Darlehens 200.000 EUR
Sollzins 4,8 % p.a.
Anfängliche Tilgung 1 % 4 %
Monatliche Rate 967 EUR 1.467 EUR
Restschuld nach 15 Jahren 156.867 EUR 27.471 EUR
Je höher die Tilgung, desto niedriger fällt die Restschuld nach Ende der Zinsbindung aus

Welche Wirkung haben die Zinsen auf meine Tilgung?

Der Sollzins ist der Zins, den Sie mit Ihrem Darlehensgeber vereinbaren, bevor Sie Ihren Immobilienkredit abschließen. Er ist quasi die Gebühr, die Sie dafür zahlen, dass die Bank oder Bausparkasse Ihnen einen Kredit gewährt und hängt von Faktoren wie der Marktlage, der finanzierten Immobilie und Ihrer Bonität ab.

Der effektive Jahreszins hingegen ist das, was Sie tatsächlich bezahlen, inklusive weiterer Kosten, Gebühren und teilweise auch Versicherungen. Deshalb liegt er meist ein bisschen höher als der Sollzins.

In der Immobilienfinanzierung sind Bearbeitungsgebühren untersagt; trotzdem gibt es Faktoren, die den Zins geringfügig erhöhen können. Außerdem ergibt sich auch ohne zusätzliche Kosten meist eine leichte Erhöhung des Sollzinses, da die monatlichen Raten nachschüssig gezahlt werden, die Zinsen aber täglich fällig sind.

Zinsbegriffe erklärt: Was sind Sollzins und Effektivzins?

Wie sich die Zinsbindung auf den Zinssatz auswirkt

Mit einer Sollzinsbindung wird für eine bestimmte Anzahl an Jahren ein fester Zinssatz für Ihre Immobilienfinanzierung bestimmt. Damit sind Sie vor Änderungen auf dem Zinsmarkt geschützt. Die Zinsbindung kann meistens zwischen einem und 30 Jahre festgelegt werden. Dabei ist aber zu beachten, dass für lange Sollzinsbindungen meist ein höherer Zins verlangt wird, als für kürzere. Das hieße beispielsweise: Wenn der Sollzinssatz eines Darlehens für 200.000 € bei 10 Jahren Zinsbindung bei 4,5 % liegt, so ist er für 15 Jahre bei 4,8 %.

Sind aber die Zinsen niedrig und die Immobilienpreise hoch, kann es sich lohnen, die Zinsen für eine längere Zeit festzulegen. Nach 10 Jahren Laufzeit gilt nämlich ein Sonderkündigungsrecht für Kreditnehmer, sodass Sie bei Bedarf mit einer 6-monatigen Kündigungsfrist aus dem Darlehen aussteigen können und keine Entschädigung an den Kreditgeber zahlen müssen. Damit haben Sie die Möglichkeit, zu einem besseren Angebot zu wechseln.

Wie hoch sollte meine Tilgung sein?

Welcher Tilgungssatz der richtige für Sie ist, hängt vor allem davon ab, welchen Betrag Sie generell für Ihre Raten ausgeben können: Ziehen Sie dafür Ihre gesamten monatlichen Ausgaben (exklusive Kaltmiete) von Ihren Einnahmen ab; vom übrigen Rest können Sie einen Großteil für Ihr Darlehen nutzen. Denken Sie aber an unregelmäßige Ausgaben wie Reparaturen (auch am neuen Zuhause) oder Kosten für den jährlichen Urlaub.

Ausgehend von diesem Betrag lässt sich dann die beste Tilgungsrate ermitteln. Damit Sie das Darlehen möglichst schnell abbezahlen können und sich die bezahlten Zinsen ebenfalls im Rahmen halten, wird eine anfängliche Tilgung von mindestens 2 % empfohlen, das heißt, bei einer Kredithöhe von 200.000 € bezahlen Sie im ersten Jahr 4.000 € des Darlehens ab. Hinzu kommen die Zinskosten. Je höher die Tilgung ist, desto schneller sind Sie schuldenfrei.

Bei einem Annuitätendarlehen sind die Zinskosten zu Beginn recht hoch und sinken mit der Rückzahlung des Kredits durch die sinkende Restschuld. Die Tilgung steigt dafür stetig, da die monatlich gezahlte Rate immer gleich bleibt.

Idealerweise planen Sie die Laufzeit Ihres Haus- oder Wohnungskredits so, dass dieser zum Renteneintritt abbezahlt ist. Da das Renteninkommen für gewöhlich niedriger ausfällt als die Einkünfte während Ihres Berufslebens, profitieren Sie dann vom fertig finanzierten Eigenheim. Je älter Sie sind, desto höher sollte folglich die Tilgung ausfallen.

Tipp:
In unseren Ratgebern finden Sie weitere Infos zu den Themen Immobilienkauf und Hausbau.

Wichtige Informationen

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