Bebauungsplan
Fläche

Wie groß sollte Ihr Grundstück sein?

Wenn Sie von Ihrem Haus träumen, sehen Sie ein schönes, freistehendes Haus, das von einem großen Garten umgeben ist. Die Realität sieht oft anders aus, denn Grundstücke sind teils schwer zu finden. Wie viel Grundstück für Ihr Bauprojekt zur Verfügung steht, hängt u.a. vom Bauort ab. In Neubaugebieten und Großstädten sind Grundstücke oft rar und fallen kleiner aus als auf dem Land. Sie sollten daher genau wissen, wo Sie Ihr Traumhaus bauen wollen.

So sieht ein Grundstück heute aus

Auch wenn es heute eine große Auswahl an Häusern gibt, haben sich die Grundstücke in den letzten Jahrzehnten verkleinert. Waren Kommunen in der Vergangenheit großzügig bei der Ausweisung von Bauland, werden heute nur noch limitiert Bauflächen geschaffen. Ballungsgebiete und Großstädte sind von Grundstücksknappheit besonders betroffen. Aufgrund der hohen Nachfrage und des knappen Angebotes gehen Gemeinden heutzutage zu einer dichten Bebauung über. Somit sind die verfügbaren Grundstücke von durchschnittlich 800 bis 1000 Quadratmeter auf 400 bis 600 Quadratmeter geschrumpft. Auch hier ist ein Unterschied zwischen Stadt und Land zu erkennen. Ländliche Gemeinden bieten tendenziell mehr Raum für Baugrundstücke.

Die Grundstücksknappheit hat natürlich Auswirkungen auf den Preis. Um die Jahrtausendwende lag dieser in der Bundesrepublik bei durchschnittlich 53 Euro pro Quadratmeter. Heute, 20 Jahre später, müssen Sie für ein 400 bis 500 Quadratmeter großes Grundstück 242 Euro pro Quadratmeter zahlen. Auch hier sollte beachtet werden, dass der Preis je nach Standort, Umfeld und Größe variieren kann. In Städten wie Berlin, Hamburg und München zahlen Sie aufgrund des knappen Angebotes oftmals ein Vielfaches des bundesweiten Durchschnitts.

Das sollten Sie bei der Grundstücksbebauung beachten

Beim Hausbau müssen Sie sich an Bauordnungen der Länder und Bebauungspläne der Gemeinden halten. Die Bauordnung regelt die Abstände, die zu Nachbargrundstücken einzuhalten sind. Die Abstände sind abhängig von Gebäude- und Dachhöhe, Dachneigung und Standort innerhalb der Gemeinde, betragen jedoch meistens 2,5 bis 3 Meter. Anbauten wie Balkone, Gauben oder Erker werden hierbei nicht berücksichtigt.

Im Bebauungsplan wird die zulässige Bebauung des Grundstücks genauer festgelegt. Unter Umständen kann dieser die Abstandsvorgaben einer Bauordnung durchbrechen. Folgende Kennzahlen spielen im Bebauungsplan eine wichtige Rolle:

  • Grundflächenzahl: Mit diesem Anteil darf das Grundstück überbaut werden. 0,4 bedeutet, dass eine Überbauung von 40 Prozent stattfinden darf.
  • Geschossflächenzahl: Maximal mögliches Verhältnis der addierten Geschossflächen aller Vollgeschosse zur Grundstücksfläche.

Existiert kein Bebauungsplan greift § 34 Baugesetzbuch, welcher besagt, dass sich ein Neubau an seine Umgebung anpassen muss und es nicht zu exorbitanten Abweichungen zur Nachbarschaft kommen darf.

So finden Sie das passende Grundstück

Wenn Sie eine Vorstellung davon haben, wie Ihr Haus aussehen soll, können Sie sich auf die Suche nach passendem Baugrund machen. Auch wenn sich dieses Unterfangen als schwierig darstellen kann, bieten sich einige Möglichkeiten, die Sie auf jeden Fall nutzen sollten. So finden Sie ein geeignetes Grundstück:

  • Grundstücks- und Immobilienportale im Internet besuchen
  • In Tageszeitungen und Anzeigenblättern recherchieren
  • Kirchengemeinden und Kommunen kontaktieren
  • Auf Zwangsversteigerungen achten (Amtsgericht)
  • Besitzer unbebauten Baulandes direkt ansprechen
  • Einen Makler beauftragen

Auf der Seite unseres Partners fertighaus.de erfahren Sie mehr zu diesem Thema: Wie Sie ein geeignetes Grundstück finden

Der Haustyp beeinflusst die Grundstücksgröße

Haustypen haben Einfluss auf die Grundstücksfläche. Im Folgenden finden Sie Beispiele, die Ihnen als Orientierung für den Abgleich von Haustyp und Grundstück dienen können. Die Beispiele wurden so kalkuliert, dass maximal 40 Prozent des Grundstücks bebaut sind und mindestens 3 Meter zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Wie das Grundstück für Ihr persönliches Traumhaus aussehen muss, hängt jedoch von vielen Faktoren und Ihren Bedürfnissen ab.

Einfamilienhaus

Bei vielen Einfamilienhäusern wird die Wohnfläche auf zwei Geschosse aufgeteilt. Außerdem schreiben Kommunen oft mindestens zwei Autostellplätze vor. Für den Garten wird in der Regel das doppelte der bebauten Fläche geplant.

  • Wohnfläche: 150 Quadratmeter
  • Grundfläche: 100 Quadratmeter
  • Stellfläche+Garage: 80 Quadratmeter
  • Gartenfläche: 360 Quadratmeter

→ Gesamtfläche für den Bau eines Einfamilienhauses: 540 Quadratmeter

Bungalow

Bungalows benötigen ein größeres Grundstück, da die Wohnfläche der Grundfläche entspricht.

  • Wohnfläche: 150 Quadratmeter
  • Grundfläche: 150 Quadratmeter
  • Stellfläche+Garage: 80 Quadratmeter
  • Gartenfläche: 460 Quadratmeter

→ Gesamtfläche für den Bau eines Bungalows: 690 Quadratmeter

Reihenhaus und Doppelhaushälfte

Der Flächenbedarf ist bei einem Reihenhaus oder einem Doppelhaus geringer, denn es entfällt mindestens zu einer Seite die Abstandswahrung. Zusätzlich wird bei diesen Typen oft in die Höhe gebaut, wodurch sich die Grundfläche verringert.

  • Wohnfläche: 150 Quadratmeter
  • Grundfläche: 60 Quadratmeter
  • Stellfläche: 40 Quadratmeter
  • Gartenfläche: 200 Quadratmeter

→ Gesamtfläche für den Bau von Reihenhaus oder Doppelhaushälfte: 300 Quadratmeter

Fazit

Passendes Bauland zu finden kann eine Herausforderung sein, die sich aber lösen lässt. Sie sollten genau wissen, welche Anforderungen Sie an ihr Haus stellen. Wer offen ist bei der Wahl des Haustyps, kann zuerst das Grundstück suchen und dann anhand des Bebauungsplans das Haus planen.

Autor: Fertighaus.de

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