Die passende Finanzierung für Ihre Traumimmobilie

Das erfahren Sie in diesem Ratgeber:
Was ist ein Forward-Darlehen?
Welche Vor- und Nachteile hat ein Forward-Darlehen?
Für wen lohnt sich ein Forward-Darlehen?
Welche Kosten und Aufschläge fallen bei einem Forward-Darlehen an?
Wie weit im Voraus kann ich ein Forward-Darlehen abschließen?
Beispiel: Wie hoch kann mein Zinsvorteil ausfallen?
Was passiert, wenn die Zinsen am Markt unerwartet sinken?
Wie schließe ich ein Forward-Darlehen Schritt für Schritt ab?
Welche Unterlagen und Voraussetzungen benötige ich für den Abschluss?
Welche Fehler und Fallstricke beim Forward-Darlehen sollte ich vermeiden?
Ein Forward-Darlehen ist im Grunde eine Zinsversicherung für Ihre zukünftige Anschlussfinanzierung. Sie sichern sich damit die heute gültigen Bauzinsen für einen Kredit, den Sie erst in einigen Monaten oder sogar Jahren benötigen – typischerweise bis zu 66 Monate im Voraus. Auf diese Weise gewinnen Sie absolute Planungssicherheit und schützen Ihr Budget vor dem Risiko steigender Marktzinsen.
Die Funktionsweise ist recht einfach: Sie schließen heute einen verbindlichen Darlehensvertrag für die Zukunft ab. Bis zur Auszahlung und der damit verbundenen Ablösung Ihres alten Kredits zahlen Sie weder Zinsen noch Tilgung für das neue Darlehen. Ihr bestehender Kredit läuft einfach ganz normal weiter. Diesen Zeitraum zwischen Vertragsabschluss und Auszahlung nennt man die Forward-Periode.
Für diese Zinsgarantie berechnet die Bank eine kleine Prämie: den sogenannten Forward-Aufschlag. Dieser wird auf den aktuellen Zinssatz aufgeschlagen und sichert Ihnen die vereinbarten Konditionen, egal wie sich der Markt bis zur Auszahlung entwickelt.
Forward-Darlehen, Prolongation und Umschuldung – was ist was?
Diese Begriffe hängen eng zusammen, bedeuten aber unterschiedliche Dinge. Ein Forward-Darlehen ist das konkrete Werkzeug, um die Konditionen für die Zukunft festzulegen. Es kommt bei zwei Szenarien zum Einsatz:
- Prolongation: Sie verlängern den Kreditvertrag bei Ihrer bisherigen Bank. Mit einem Forward-Darlehen können Sie die Konditionen dafür schon Jahre im Voraus aushandeln.
- Umschuldung: Sie wechseln zu einer neuen Bank, um potenziell bessere Konditionen zu erhalten. Auch hier ermöglicht Ihnen das Forward-Darlehen, sich das Angebot eines neuen Anbieters frühzeitig zu sichern.
Mehr Informationen dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Prolongation und Umschuldung.
Mit uns wird die Anschlussfinanzierung zum Kinderspiel
Wir zeigen Ihnen sämtliche Möglichkeiten, wenn es um die nächsten Schritte Ihrer laufenden Finanzierung geht.
Ein Forward-Darlehen bietet Ihnen vor allem ein hohes Maß an Sicherheit und Planbarkeit für Ihre Finanzen. Dem gegenüber stehen die Kosten für diese Absicherung und das Risiko einer unerwarteten Zinsentwicklung. Die Entscheidung dafür ist also immer eine persönliche Abwägung zwischen Sicherheit und potenziellen Mehrkosten.
Hier sehen Sie die wichtigsten Punkte übersichtlich zusammengefasst:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Schutz vor Zinssteigerungen: Sie frieren den heutigen Zinssatz ein. Künftige Zinserhöhungen am Markt berühren Ihre Finanzierung nicht mehr. | Forward-Aufschlag: Die Zinssicherheit kostet Geld. Je länger die Vorlaufzeit, desto höher ist in der Regel dieser Aufschlag. |
Maximale Planungssicherheit: Sie wissen schon heute exakt, wie hoch Ihre monatliche Rate in der Zukunft sein wird. Das macht Ihre Finanzen auf Jahre hinaus kalkulierbar. | Risiko sinkender Zinsen: Fällt der Marktzins wider Erwarten, sind Sie an den teureren Vertrag gebunden. Sie zahlen dann mehr als bei einer kurzfristigen Anschlussfinanzierung. |
Keine Doppelbelastung: Zins- und Tilgungszahlungen für das Forward-Darlehen beginnen erst, wenn Ihr alter Kredit abgelöst ist. | Vertragliche Bindung: Der Vertrag ist verbindlich. Eine Nichtabnahme des Darlehens ist nur gegen Zahlung einer hohen Entschädigung möglich. |
Frühzeitige Entscheidungsmöglichkeiten: Sie können in einer Niedrigzinsphase aktiv werden und müssen nicht warten, bis Ihre Zinsbindung ausläuft und die Zinsen vielleicht schon gestiegen sind. | Eingeschränkte Flexibilität: Sie legen sich früh auf Vertragskonditionen fest. Nachträgliche Änderungen, etwa bei Sondertilgungen, sind oft schwierig. |
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Ein Forward-Darlehen lohnt sich vor allem für Personen, denen finanzielle Stabilität und eine verlässliche Budgetplanung wichtiger sind als die Spekulation auf fallende Zinsen. Es ist das ideale Instrument für sicherheitsorientierte Immobilienbesitzer, deren Zinsbindung in den nächsten 12 bis 66 Monaten endet.
Ein Forward-Darlehen lohnt sich besonders für:
Ein Abschluss ist besonders dann eine Überlegung wert, wenn die Zinsen aktuell niedrig sind, aber Experten eine Steigerung erwarten. Auch in Phasen hoher Unsicherheit und schwankender Märkte bietet das Forward-Darlehen einen sicheren Hafen für Ihre Finanzplanung.
So entwickeln sich die Bauzinsen aktuell
Alles rund um das Thema Zinsen und Progossen zu deren Entwicklung finden Sie in unserem Ratgeber.
Die zentralen Kosten eines Forward-Darlehens entstehen durch den Forward-Aufschlag, der auf den aktuellen Zinssatz addiert wird. Planen Sie eine Umschuldung zu einer neuen Bank, kommen zusätzlich einmalige Nebenkosten für den Bankwechsel hinzu.
Der Forward-Aufschlag ist der Preis für die Zinsgarantie. Die Bank sichert Ihnen die heutigen Konditionen zu und übernimmt damit das Risiko, dass die Zinsen in Zukunft steigen. Diese Absicherung lässt sie sich bezahlen. Im Schnitt liegt dieser Aufschlag bei etwa 0,20 bis 0,25 Prozentpunkten pro Jahr Vorlaufzeit. Die genaue Höhe hängt von drei Faktoren ab:
Zusätzliche Kosten bei einer Umschuldung
Wenn Sie die Bank wechseln, fallen weitere Gebühren an, die Sie in Ihre Kalkulation einbeziehen müssen:
– Notar- und Grundbuchkosten: Für die Übertragung der Grundschuld von der alten auf die neue Bank fallen Gebühren an.
– Treuhandgebühren: Manchmal verlangt die alte Bank eine Gebühr für die Abwicklung.
Diese Nebenkosten können einen Zinsvorteil von 0,1 Prozentpunkten schnell zunichtemachen. Prüfen Sie daher genau, ob sich der Wechsel unter dem Strich wirklich für Sie rechnet.
Berechnen Sie Ihre individuelle Anschlussfinanzierung
Mit unserem FAnschlussfinanzierungsrechner erhaltne Sie einen ersten Überblick zu Ihrer möglichen Baufinanzierung.
Sie können ein Forward-Darlehen bis zu 66 Monate – also fünfeinhalb Jahre – vor dem Ende Ihrer aktuellen Zinsbindung abschließen. Dieser lange Zeitraum gibt Ihnen enorme strategische Flexibilität. Die meisten Immobilienbesitzer nutzen jedoch kürzere Vorlaufzeiten, um die Kosten für den Zinsaufschlag in Grenzen zu halten.
Die gängigsten Zeiträume für den Abschluss eines Forward-Darlehens liegen zwischen 12 und 36 Monaten vor Ablauf des Altkredits. In diesem Fenster ist der Forward-Aufschlag oft moderat, und Sie haben dennoch genügend Zeit, auf Zinsentwicklungen zu reagieren.
Tipps für das richtige Timing:
Bausparen als Alternative zum Forward-Darlehen
Wenn Sie sich so früh wie möglich die Zinsen für eine zukünftige Anschlussfinanzierung sichern möchten, lohnt sich ein Bausparvertrag. Damit frieren Sie die aktuellen Zinsen für eine Prolongation ein, die noch viele Jahre in der Zukunft liegt.
Ihren potenziellen Zinsvorteil ermitteln Sie am besten durch einen direkten Vergleich zweier Szenarien: dem Abschluss eines Forward-Darlehens heute und einer klassischen Anschlussfinanzierung in der Zukunft mit angenommenen Marktzinsen. Wichtig ist, dabei nicht nur die Monatsrate, sondern auch die gesamte Zinslast und die Restschuld am Ende zu betrachten.
Lassen Sie uns das an einem konkreten Beispiel durchrechnen.
Die Ausgangslage:
Szenario A: Sie sichern sich heute die Zinsen mit einem Forward-Darlehen.
Ihr gesicherter Sollzins beträgt: 3,50 % + 0,72 % = 4,22 %
Szenario B: Sie warten ab und die Marktzinsen steigen in 3 Jahren.
Annahme: Der Marktzins steigt um 0,8 Prozentpunkte auf 4,30 %
Faktor | Szenario A | Szenario B | Vorteil bei Szenario A |
---|---|---|---|
Sollzins p. a. | 4,22 % | 4,30 % | 0,08 % niedriger |
Monatsrate | 777,50 € | 787,50 € | 10,00 € weniger pro Monat |
Gezahlte Zinsen (10 J.) | 53.580 € | 54.550 € | 970 € Zinsersparnis |
Restschuld (10 J.) | 110.280 € | 111.250 € | 970 € geringer |
Gesamtersparnis | - | - | Fast 2.000 € |
Das Beispiel zeigt deutlich: Obwohl der Zinsunterschied gering erscheint, summieren sich die Vorteile. Sie sparen nicht nur Zinsen, sondern tilgen Ihr Darlehen durch den niedrigeren Zinsanteil in der Rate auch schneller. Das ist der wahre finanzielle Gewinn des Forward-Darlehens: Es beschleunigt Ihre Entschuldung und führt langfristig zu einer deutlichen Ersparnis.
Stellen Sie im Handumdrehen einen Tilgungsplan auf
Unser Tilgungsrechner verschafft Ihnen einen Überblick zu den laufenden Kosten während Ihrer Finanzierung.
Wenn die Marktzinsen entgegen Ihrer Erwartung sinken, tritt der größte Nachteil eines Forward-Darlehens ein: Sie sind an den vertraglich vereinbarten, nun höheren Zinssatz gebunden. In diesem Fall zahlen Sie mehr als nötig, was zu finanziellen Einbußen, sogenannten Opportunitätskosten, führt.
Mit dem Abschluss eines Forward-Darlehens gehen Sie eine verbindliche Abnahmeverpflichtung ein. Das bedeutet:
Ein Ausstieg aus dem Vertrag vor der Auszahlung ist nur in Ausnahmefällen und gegen die Zahlung einer hohen Nichtabnahmeentschädigung möglich. Die Bank verlangt dabei einen Schadensersatz für den Zinsgewinn, der ihr entgeht. Eine solche Kündigung ist nur dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn die Zinssenkung am Markt extrem stark ausfällt und Ihre Ersparnis durch einen neuen Kredit die ho
hen Entschädigungskosten bei Weitem übersteigt.
Ein möglicher Ausstieg: Das Kündigungsrecht nach § 489 BGB
Es gibt jedoch einen rechtlichen Mechanismus, der das Risiko bei langen Zinsbindungen minimiert: das Sonderkündigungsrecht nach § 489
BGB. Wenn Sie Ihr Forward-Darlehen als Verlängerung (Prolongation) bei Ihrer Hausbank abschließen, beginnt die 10-Jahres-Frist für dieses Kündigungsrecht bereits mit dem Datum des Vertragsabschlusses. Sie könnten den Vertrag also 10 Jahre nach der Unterschrift kündigen – und nicht erst 10 Jahre nach der Auszahlung. Das verschafft Ihnen eine wertvolle Ausstiegsmöglichkeit, falls die Zinsen langfristig stark fallen sollten.
So setzten sich die Zinsen für Ihre Finanzierung zusammen
Wir verraten, was den Zinssatz für Ihre Baufinanzierung beeinflusst.
Eigentlich geht es ganz einfach: Wer sorgfältig plant und gut vorbereitet in die Finanzierung startet, hält schnell den fertigen Darlehensvertrag in der Hand.
Hier ist eine praxisnahe Anleitung, die Sie durch den gesamten Prozess führt:
Alle Wüstenrot Kredite auf einen Blick
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Für den Abschluss eines Forward-Darlehens benötigen Sie im Wesentlichen die gleichen Unterlagen wie bei einer klassischen Baufinanzierung. Ein Kreditgeber prüft Ihre Kreditwürdigkeit und den Wert Ihrer Immobilie, um sicherzustellen, dass Sie die Raten auch in Zukunft zuverlässig bedienen können. Eine gute Vorbereitung beschleunigt den Prozess erheblich.
Halten Sie idealerweise die folgenden Dokumente bereit:
Warum Eigentümer frühzeitig an eine Modernisierung denken sollten
Nicht nur die Anschlussfinanzierung muss geplant werden – auch um anstehende Sanierungen an Ihrem Gebäude sollten Sie sich frühzeitig kümmern.
Ein Forward-Darlehen ist ein starkes Instrument, birgt aber auch Risiken, wenn man unüberlegt handelt. Die häufigsten Fehler entstehen durch eine falsche Einschätzung der Zinsentwicklung oder durch ungünstige Vertragsbedingungen. Wer diese Fallstricke kennt, kann sie gezielt umgehen.
Fehleinschätzungen bei der Zinsentwicklung:
Ungünstige Vertragskonditionen:
Weitere Fallstricke und wie Sie diese vermeiden
Wer auf Nummer sicher gehen will, findet im Ratgeber die besten Tipps gegen Finanzierungsfehler.
Ein Forward-Darlehen schenkt Ihnen vor allem eins: Planungssicherheit für Ihre Anschlussfinanzierung. Es dient der Risikovorsorge gegen steigende Zinsen und ermöglicht es Ihnen, die finanzielle Zukunft Ihrer Immobilie schon heute verlässlich zu gestalten. Wichtig ist, frühzeitig zu handeln und Angebote fundiert zu vergleichen. Die gewonnene Planungssicherheit ist oft mehr wert als die Kosten des Zinsaufschlags.
Ihr Wüstenrot-Berater steht Ihnen bei allen Fragen rund um das Forward-Darlehen zur Seite.
Stand: Oktober 2025
Tipp:
In unseren Ratgebern finden Sie weitere Infos zu den Themen Immobilienkauf und Hausbau.
Bitte beachten Sie: Unsere Ratgeberartikel ersetzen keine Beratung durch einen Gutachter oder Juristen. Bei Unsicherheiten oder Fragen wenden Sie sich daher bitte immer persönlich an einen Fachanwalt oder Gutachter. Bei Fragen zu Finanzierungen, Bausparen oder Versicherungen stehen Ihnen unsere Berater natürlich jederzeit zur Verfügung. Bei Fragen rund um die Immobilienvermittlung und -verrentung stehen Ihnen unsere Immobilienexperten gerne zur Seite.
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