Vorausdarlehen: Definition, Funktionsweise und Vorteile

Eine Familie freut sich im Garten Ihres Hauses, das sie mit einem Vorausdarlehen finanziert werden

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Vorausdarlehen kombiniert eine Sofortfinanzierung mit einem Bausparvertrag.
  • Zuerst zahlen Sie nur Zinsen und besparen parallel den Bausparvertrag.
  • In der zweiten Phase tilgen Sie das Darlehen vollständig bis zur letzten Rate.

1. Was ist ein Vorausdarlehen genau?

Ein Vorausdarlehen, auch als Bauspar-Sofortfinanzierung oder Konstantdarlehen bekannt, ist eine spezielle Form der Baufinanzierung, die Ihnen in Kombination mit einem Bausparvertrag sofort die volle Darlehenssumme zur Verfügung stellt. Sie zahlen daraufhin zunächst nur Zinsen für das Darlehen und sparen parallel in den Bausparvertrag. Sobald dieser zuteilungsreif ist, wird das angesparte Guthaben genutzt, um das Vorausdarlehen auf einen Schlag abzulösen.

Das Darlehen läuft in zwei Phasen ab:

  1. Zahlung der Darlehenszinsen und Besparung des Bausparvertrages: Sie erhalten die volle Darlehenssumme und schließen gleichzeitig einen Bausparvertrag in gleicher Höhe ab. Daraufhin zahlen Sie monatlich eine Rate, die sich aus den Zinsen für das Vorausdarlehen und der Sparrate für Ihren Bausparvertrag zusammensetzt. In dieser Zeit wird der Kredit selbst noch nicht getilgt.
  2. Rückzahlung des Bauspardarlehens: Sobald Ihr Bausparvertrag in die Zuteilungsreife kommt, wird das Bausparguthaben zur teilweisen Tilgung des Vorausdarlehens verwendet. Die verbleibende Restschuld zahlen Sie dann als klassisches, oft günstigeres Bauspardarlehen in gewohnten Raten ab.

Das Geniale daran: Sie überbrücken die oft jahrelange Ansparphase eines Bausparvertrags und können Ihr Immobilienprojekt sofort starten. Gleichzeitig sichern Sie sich mit einem Vorausdarlehen die Zinsen für die gesamte Laufzeit bis zur letzten Rate. Es kombiniert somit einen sofortigen Kredit mit den Vorteilen des klassischen Bausparens.

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2. Welche Vor- und Nachteile hat ein Vorausdarlehen?

Ein Vorausdarlehen bietet Ihnen maximale Planungssicherheit, bringt aber auch eine höhere Zinslast am Anfang mit sich. Die Entscheidung dafür oder dagegen hängt stark von Ihren persönlichen Zielen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Eine klare Gegenüberstellung hilft Ihnen, die richtige Wahl zu treffen.

Hier sind die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst:

Vorteile Nachteile
Kalkulierbare Zinsen: Ihr Zinssatz ist für die gesamte Laufzeit in Stein gemeißelt – keine bösen Überraschungen durch Zinsänderungen. Hohe Zinslast zu Beginn: Da Sie anfangs keine Tilgung leisten, zahlen Sie Zinsen auf die volle Darlehenssumme, was die Kosten in der ersten Phase erhöht.
Stabile Monatsraten: Ihre monatliche Belastung aus Zins- und Sparrate bleibt über lange Zeit konstant und planbar.´ Höhere Gesamtkosten möglich: Durch Gebühren und die endfällige Tilgungsstruktur kann der effektive Jahreszins am Ende höher ausfallen als bei einem Annuitätendarlehen.
Keine Restschuld am Ende: Die Finanzierung ist so konzipiert, dass am Ende der Laufzeit keine Restschuld übrig bleibt. Eine Anschlussfinanzierung ist nicht nötig. Wenig Flexibilität in der ersten Phase: Sondertilgungen sind im ersten Abschnitt meist nicht möglich. Ein vorzeitiger Ausstieg ist oft nur bei einem Hausverkauf und mit Kosten verbunden.
Fördermöglichkeiten voll ausschöpfen: Sie können staatliche Förderungen wie die Wohnungsbauprämie und die Arbeitnehmersparzulage optimal nutzen. Lange Vertragsbindung: Sie binden sich über einen langen Zeitraum an eine komplexe Finanzierungsstruktur. Verzögerungen bei der Zuteilung des Bausparvertrags können zu Risiken führen.
Freie Sondertilgung in der zweiten Phase: Nach der Zuteilung des Bausparvertrags können Sie das verbleibende Bauspardarlehen oft jederzeit kostenfrei sondertilgen. Zusätzliche Abschlusskosten: Für den Bausparvertrag fallen einmalige Abschlussgebühren in Höhe von 1,0 bis 1,6 Prozent an, die in die Gesamtkosten mit einfließen.

Zusammengefasst: Wenn Sie absolute Planungssicherheit schätzen und steigende Marktzinsen erwarten, ist das Vorausdarlehen ein starkes Instrument. Wenn Sie jedoch flexibel bleiben, schnell tilgen und Zinskosten sparen möchten, könnte ein anderes Modell besser passen.

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3. Wie unterscheidet sich ein Vorausdarlehen von einem Annuitätendarlehen?

Der entscheidende Unterschied zwischen einem Vorausdarlehen und einem Annuitätendarlehen liegt in der Art der Tilgung. Bei einem klassischen Annuitätendarlehen beginnen Sie sofort, den Kredit abzuzahlen, während beim Vorausdarlehen die Tilgung erst nach der ersten Phase einsetzt. Diese unterschiedliche Struktur hat weitreichende Folgen für den gesamten Finanzierungsverlauf.

Die grundlegenden Gegensätze werden im direkten Vergleich deutlich:

Merkmal Vorausdarlehen Annuitätendarlehen
Planungssicherheit Extrem hoch: Zinsen für die gesamte Laufzeit sind von Anfang an fix Hoch während der Zinsbindung, danach Risiko einer teureren Anschlussfinanzierung
Tilgung Findet erst nach Zuteilung des Bausparvertrags statt Beginnt sofort mit der ersten Rate
Ratenzusammensetzung Anfangs: Feste Zinsen + Sparbeitrag; Später: Zins + Tilgung Immer: Zinsanteil (sinkend) + Tilgungsanteil (steigend)
Restschuldverlauf Bleibt in der ersten Phase konstant hoch, wird in der zweiten Phase getilgt Sinkt kontinuierlich mit jeder Rate
Flexibilität Sondertilgungen sind meist erst in Phase 2 möglich Meist sind Sondertilgungen und Ratenanpassungen möglich
Gesamtkosten Können durch die anfänglich fehlende Tilgung und Abschlussgebühr höher ausfallen Oft günstiger, besonders bei stabilen oder fallenden Marktzinsen

Für Sie bedeutet das:

  • Ein Vorausdarlehen ist die richtige Wahl, wenn Ihnen eine garantierte Zinssicherheit über Jahrzehnte hinweg und eine absolut planbare Rate wichtiger sind als die minimalsten Gesamtkosten.
  • Ein Annuitätendarlehen ist ideal, wenn Sie Ihre Schulden so schnell und kostengünstig wie möglich reduzieren möchten.

Welche Konditionen kann ich erhalten?

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4. Für wen ist ein Vorausdarlehen die richtige Wahl?

Ein Vorausdarlehen passt perfekt zu Personen, die langfristige Planungssicherheit schätzen und sich gegen steigende Zinsen absichern wollen. Falls Sie sich in den folgenden Punkten wiedererkennen, könnte sich ein Vorausdarlehen auch für Sie lohnen.

Checkliste: Passt ein Vorausdarlehen zu mir?

  • Sie legen größten Wert auf Zinssicherheit: Sie erwarten steigende Bauzinsen und möchten sich die heutigen, vielleicht noch günstigen Konditionen für die nächsten 20 Jahre oder länger sichern.
  • Sie haben bereits einen Bausparvertrag: Sie besitzen einen Bausparvertrag mit attraktiven Zinsen, der aber noch nicht zuteilungsreif ist. Das Vorausdarlehen überbrückt die Wartezeit perfekt.
  • Sie sind Schnellentscheider: Sie haben eine Immobilie gefunden und müssen schnell handeln, ohne auf die Zuteilung Ihres Bausparvertrags warten zu können.
  • Sie bringen Eigenkapital mit: Bausparkassen finanzieren oft bis zu einer Beleihungsgrenze von 80 Prozent. Wenn Sie 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital einbringen, sind die Voraussetzungen ideal.
  • Sie planen langfristig am selben Ort: Da ein Ausstieg in der ersten Phase schwierig ist, eignet sich das Modell für Bauherren, die planen, langfristig in ihrer Immobilie zu wohnen.
  • Sie möchten staatliche Förderungen nutzen: Die Kombination mit einem Bausparvertrag ermöglicht es Ihnen, Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmersparzulage voll auszuschöpfen.

Gut zu wissen: Lohnt sich Bausparen aktuell?

In unserem Ratgeber erfahren Sie, wann ein Bausparvertrag sinnvoll ist.

5. Beispiel: Wie berechne ich die Kosten für ein Vorausdarlehen?

Eine junge Familie spielt auf der Couch in einer Wohnung, die sie mit einem Vorausdalrehen finanziert hat

Um ein Gefühl für die Zahlen zu bekommen, schauen wir uns ein realistisches Szenario an. Diese Beispielrechnung zeigt Ihnen, wie sich die Kosten und Raten über die gesamte Laufzeit entwickeln und wie die beiden Phasen ineinandergreifen. (Für eine vereinfachte Darstellung wurden alle Werte gerundet)

Ausgangssituation: Eine junge Familie möchte sich ein Haus für 224.000 Euro kaufen. Als Eigenkapital bringt die Familie 44.000 Euro mit ein – der Finanzierungsbedarf liegt somit bei 180.000 Euro. Die Familie entscheidet sich daraufhin, die Immobilie mit einem Vorausdarlehen zu finanzieren.

Phase 1: Das Vorausdarlehen

In dieser ersten Phase zahlt die Familie die Zinsen auf das Darlehen und spart gleichzeitig in den Bausparvertrag. Die Konditionen in dieser Phase setzen sich dabei folgendermaßen zusammen:

  • Darlehenssumme: 180.000 Euro
  • Sollzins (Beispiel): 3,45 Prozent pro Jahr
  • Monatliche Zinszahlung: 518 Euro
  • Monatliche Sparrate: 515 Euro
  • Monatliche Gesamtbelastung: 1.033 Euro
  • Laufzeit Phase 1: 10 Jahre und 6 Monate (126 Monate)
  • Gesamtkosten in Phase 1: 130.158 Euro

Nach 126 Monaten hat die Familie 64.890 Euro in den Bausparvertrag eingezahlt. Die Restschuld des Vorausdarlehens beträgt noch 180.000 Euro, da noch keine Tilgung stattgefunden hat.

Phase 2: Das Bauspardarlehen

Jetzt wird der Bausparvertrag zuteilungsreif. Das angesparte Guthaben löst einen Teil des Vorausdarlehens ab.

  • Verbleibende Restschuld: 115.110 Euro (180.000 Euro - 64.890 Euro)
  • Sollzins Bauspardarlehen (Beispiel): 2,39 Prozent pro Jahr
  • Monatliche Rate (Zins & Tilgung): 900 Euro
  • Laufzeit Phase 2: 12 Jahre und 4 Monate
  • Gesamtkosten Phase 2: 133.200 Euro

Gesamtbetrachtung:

Die gesamte Finanzierung dauert knapp 23 Jahre und kostet die Familie insgesamt 263.358 Euro. Die monatliche Belastung fällt in Phase 1 und Phase 2 dabei recht ähnlich aus. Zudem kann die Familie Ihre Finanzierung – dank der zu Vertragsabschluss festgeschriebenen Zinsen – vollständig durchplanen. Somit kann sich diese über das neue Zuhause freuen und bei der Ratenzahlung entspannt die Füße hochlegen.

Wie entwickeln sich die Bauzinsen aktuell?

Wir verraten, wie hoch die Zinsen für Ihre Finanzierung aktuell ausfallen und wie Sie sich die besten Zinsen sichern können.

6. Welche staatlichen Förderungen kann ich für ein Vorausdarlehen erhalten?

Ein fantastischer Vorteil des Vorausdarlehens ist, dass Sie es mit den klassischen Förderungen des Bausparens kombinieren können. Der Staat unterstützt Sie also dabei, Eigenkapital aufzubauen, was Ihre Finanzierungskosten spürbar senken kann.

Diese Zuschüsse können Sie erhalten:

  • Wohnungsbauprämie: Der Staat schenkt Ihnen mit der Wohnungsbauprämie zehn Prozent auf Ihre jährlichen Sparbeiträge (bis maximal 700 Euro für Alleinstehende und 1.400 Euro für Verheiratete und eingetragene Lebenspaare). Das sind bis zu 70 Euro bzw. 140 Euro pro Jahr extra! Voraussetzung sind bestimmte Einkommensgrenzen.
  • Arbeitnehmersparzulage: Wenn Ihr Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen (VL) direkt in Ihren Bausparvertrag einzahlt, gibt es vom Staat mit der Arbeitnehmersparzulage einen Zuschuss von neun Prozent auf bis zu 470 Euro pro Jahr (bzw. 940 Euro pro Jahr für Verheiratete und eingetragene Lebenspaare). Das macht zusätzlich bis zu 43 Euro jährlich. Auch hier gelten Einkommensgrenzen.
  • Wohn-Riester: Die sogenannte Eigenheimrente können Sie ebenfalls nutzen. Die Wohn-Riester-Zulagen gibt es in Form der Grundzulage und der Kinderzulagen – ein Berufseinsteigerbonus und eventuelle Steuervorteile sind ebenfalls möglich. Diese Zulagen können Sie in Ihren Bausparvertrag fließen lassen und helfen Ihnen später, Ihr Darlehen schneller zu tilgen.
  • KfW- und BAFA-Förderprogramme: Planen Sie einen energieeffizienten Neubau oder eine Modernisierung? Dann können Sie zinsgünstige Kredite oder Tilgungszuschüsse von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten. Diese lassen sich oft parallel zu Ihrer Bauspar-Finanzierung nutzen.

So viel Bausparförderung ist für Sie drin

Nutzen Sie unseren Förderrechner und finden Sie heraus, wie viel Zuschuss Sie für Ihr Vorausdarlehen erhalten können.

7. Welche Fehler sollte ich bei einem Vorausdalrehen vermeiden?

Eine junge Frau am Schreibtisch informiert sich über das Vorausdarlehen

Ein Vorausdarlehen bietet viel Sicherheit, birgt aber auch einige Besonderheiten, die Sie kennen sollten. Wenn Sie diese Punkte von Anfang an im Blick haben, können Sie die Risiken minimieren und Ihre Finanzierung in trockene Tücher bringen.

Darauf sollten Sie achten:

  • Zuteilungsrisiko: Der Übergang von Phase 1 zu Phase 2 hängt davon ab, dass Ihr Bausparvertrag pünktlich zuteilungsreif wird. Verzögert sich dies, entsteht eine Finanzierungslücke. Legen Sie Ihre monatliche Rate so fest, dass Ihr Vertrag rechtzeitig in die Zuteilung kommt, und planen Sie einen finanziellen Puffer ein.
  • Hohe Anfangskosten: Weil Sie anfangs nicht tilgen, ist die Zinsbelastung hoch. Wenn Sie Ihre Immobilie unerwartet verkaufen müssen, haben Sie noch eine sehr hohe Restschuld. Kalkulieren Sie die Zinskosten für die erste Phase genau und stellen Sie sicher, dass Sie diese dauerhaft tragen können.
  • Langfristige Bindung: Ein Vorausdarlehen ist ein Marathon, kein Sprint: Sie binden sich für viele Jahre. Änderungen in Ihrer Lebensplanung (Umzug, Jobwechsel) können die Finanzierung erschweren, da ein vorzeitiger Ausstieg teuer ist.
  • Eigenkapitalbedarf: Die meisten Anbieter finanzieren nur bis zu einer bestimmten Grenze des Immobilienwerts. Sie müssen also von Anfang an einen soliden Anteil an Eigenkapital mitbringen.
  • Komplexität: Die Kombination aus zwei verschiedenen Finanzierungsphasen ist anspruchsvoller als ein einfacher Ratenkredit. Lassen Sie sich den Ablauf und alle Kosten – insbesondere die Abschlussgebühren für den Bausparvertrag – transparent aufzeigen.

Diese Fallstricke bei einer Finanzierung sollten Sie kennen

In unserem Ratgeber geben wir wertvolle Tipps, wie Sie Fehler bei Ihrer Baufinanzierung vermeiden können.

8. Wie schließe ich ein Vorausdarlehen Schritt für Schritt ab?

Der Weg zum Vorausdarlehen läuft ähnlich ab wie bei einem normalen Baukredit, hat aber seine eigenen Besonderheiten. Mit dieser Anleitung behalten Sie den Überblick über alle wichtigen Etappen.

Ihre Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Analyse und Beratung: Klären Sie Ihren exakten Finanzierungsbedarf. Sprechen Sie dafür am besten mit Ihrem Baufinanzierungsexperten zu Ihrem Wohnvorhaben. Gemeinsam analysieren Sie Ihr Vorhaben, Ihr Eigenkapital und ob das Vorausdarlehen das richtige Modell für Sie ist.
  2. Angebote einholen und entscheiden: Holen Sie sich ein oder mehrere Angebote ein. Achten Sie beim Vergleich der Finanzierungen nicht nur auf den Sollzins, sondern auf den Gesamteffektivzins, der auch die Abschlusskosten des Bausparvertrags berücksichtigt.
  3. Unterlagen zusammenstellen: Sobald Sie sich entschieden haben, stellen Sie alle notwendigen Dokumente für die Kreditprüfung zusammen: Einkommensnachweise, Kontoauszüge, den Kaufvertragsentwurf der Immobilie und Details zu Ihrem Bausparvertrag.
  4. Vertragsschluss: Passt alles, unterzeichnen Sie den Vertrag für das Vorausdarlehen und den dazugehörigen Bausparvertrag. Nun wird Ihre monatliche Rate aus Zins- und Sparanteil festgelegt.
  5. Auszahlung: Das Geld wird Ihnen direkt ausgezahlt und Sie können mit dem Kauf, dem Bau oder der Modernisierung Ihrer Immobilie beginnen. Ab jetzt zahlen Sie Ihre monatliche Rate.
  6. Ansparphase: In den folgenden Jahren zahlen Sie regelmäßig Ihre Rate. Ihr Bausparguthaben wächst stetig an. In dieser Phase können Sie oft flexibel Sonderzahlungen in den Bausparvertrag leisten, um Förderungen zu nutzen.
  7. Ablösung und Tilgungsphase: Sobald Ihr Bausparvertrag zuteilungsreif ist, informiert Sie die Bausparkasse. Ihr Guthaben wird automatisch zur Tilgung des Vorausdarlehens genutzt. Die verbleibende Restschuld zahlen Sie von nun an als günstiges Bauspardarlehen ab – oft mit einer niedrigeren Rate.

Profi-Tipp: Vor dem Abschluss eines Vorausdarlehens lohnt sich eine Gegenüberstellung mit einem klassischen Volltilgerdarlehen. Vergleichen Sie dazu die Gesamtkosten (Effektivzinsen) beider Finanzierungen bei identischer Darlehenshöhe und Laufzeit.

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Fazit: Maximale Sicherheit für Ihr Finanzierungsprojekt

Das Vorausdarlehen ist ein spezialisiertes Finanzierungsmodell für Bauherren und Käufer, die sofort günstige Zinskonditionen sichern möchten. Es kombiniert den kurzfristigen Kreditbedarf mit den langfristigen Vorteilen eines Bausparvertrags. Die große Stärke liegt in der von Anfang an abgesicherten Zinsbindung und der Planungssicherheit. Dabei kann man staatliche Förderungen gezielt einsetzen und finanziell flexibel in die zweite Phase starten. Falls sich das für Sie gut anhört, ist ein Vorausdarlehen das Richtige für Sie.

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Stand: Oktober 2025

Weitere Fragen und Antworten zum Vorausdarlehen

Eine vorzeitige Ablösung ist in der ersten, tilgungsfreien Phase sehr schwierig und meist vertraglich ausgeschlossen. Eine Ausnahme bildet oft der Verkauf der Immobilie, wobei hier in der Regel eine hohe Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank zu zahlen ist. Sobald jedoch die Ablösung durch den Bausparvertrag erfolgt ist (Phase 2), können Sie das dann bestehende Bauspardarlehen üblicherweise jederzeit und ohne zusätzliche Kosten ganz oder teilweise zurückzahlen.
Ja, diese Flexibilität besteht. Zum Zeitpunkt der Zuteilung des Bausparvertrags haben Sie ein Wahlrecht. Sie können die Restschuld wie geplant über das günstige Bauspardarlehen weiterfinanzieren oder sich am Markt nach einer alternativen Anschlussfinanzierung umsehen, zum Beispiel einem neuen Annuitätendarlehen bei einer anderen Bank.
Eine verzögerte Zuteilung führt zu einer Finanzierungslücke, da das Vorausdarlehen zurückgezahlt werden muss, das Geld aus dem Bausparvertrag aber noch nicht verfügbar ist. Diese Lücke müsste dann teuer zwischenfinanziert werden. Es ist daher essenziell, bei der Wahl des Bauspartarifs auf eine hohe Zuteilungsprognose zu achten und einen zeitlichen Puffer einzuplanen.
Das angesparte Bausparguthaben hat nur einen Zweck: Es dient am Ende der Ansparphase als Sondertilgung auf einen Schlag, um das Vorausdarlehen abzulösen. Es wird also direkt von der Bausparkasse an die Bank, die das Vorausdarlehen gewährt hat, überwiesen, um Ihre Schuld zu reduzieren.
In einem Umfeld schwankender oder steigender Zinsen ist das Vorausdarlehen Gold wert, da Sie sich die heutigen Konditionen für die Zukunft “einfrieren”. In einem Umfeld fallender Zinsen wäre es hingegen ein Nachteil, da Sie an die alten, höheren Zinsen gebunden sind, während Neukunden günstiger finanzieren.
Es eignet sich hervorragend für geplante, größere Maßnahmen wie eine energetische Sanierung (Dach, Fenster, Heizung), einen Anbau zur Wohnraumerweiterung oder eine umfassende Modernisierung von Bad und Küche. Immer dann, wenn Sie eine feste Summe benötigen, aber Ihr Bausparguthaben dafür noch nicht ausreicht, spielt das Vorausdarlehen seine Stärke aus.
Die monatliche Sparrate wird bei Vertragsabschluss meist fest vereinbart, um den Zuteilungszeitpunkt verlässlich planen zu können. Viele Bausparkassen bieten jedoch eine gewisse Flexibilität. So können Sie die Rate oft erhöhen (z.B. um die Wohnungsbauprämie voll auszuschöpfen) oder nach Absprache auch temporär reduzieren, was dann aber die Ansparzeit verlängert.
Die transparenteste Kostenübersicht bietet der effektive Jahreszins. Neben den Sollzinsen müssen Sie vor allem die einmalige Abschlussgebühr für den Bausparvertrag (üblicherweise 1,0 % bis 1,6 % der Bausparsumme) einkalkulieren. Hinzu kommen können jährliche Kontoführungsgebühren und eventuell Bereitstellungszinsen, falls Sie das Darlehen nicht sofort nach Vertragsabschluss vollständig abrufen.
Sondertilgungen sind bei ausgewählten Tarifen möglich, allerdings nicht immer üblich. Lassen Sie sich von Ihrem Berater zu den Sondertilgungsoptionen informieren.
Ja, in den meisten Fällen sinkt die monatliche Gesamtbelastung nach der Ablösung spürbar. Der Grund dafür ist, dass der Zinssatz des Bauspardarlehens oft deutlich unter dem des Vorausdarlehens liegt und die Rate neu kalkuliert wird. Die anfänglich höhere finanzielle Belastung wird somit durch eine spätere, niedrigere Rate kompensiert.

Tipp:

In unseren Ratgebern finden Sie weitere Infos zu den Themen Immobilienkauf und Hausbau.

Weitere Informationen

Bitte beachten Sie: Unsere Ratgeberartikel ersetzen keine Beratung durch einen Gutachter oder Juristen. Bei Unsicherheiten oder Fragen wenden Sie sich daher bitte immer persönlich an einen Fachanwalt oder Gutachter. Bei Fragen zu Finanzierungen, Bausparen oder Versicherungen stehen Ihnen unsere Berater natürlich jederzeit zur Verfügung. Bei Fragen rund um die Immobilienvermittlung und -verrentung stehen Ihnen unsere Immobilienexperten gerne zur Seite.