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Was ist ein Bauspardarlehen?

Ein Bauspardarlehen bietet höchste Sicherheit bei der Immobilienfinanzierung. Denn schon bei Abschluss des Vertrages steht der Zinssatz für das Darlehen fest. Ganz gleich, wie sich der Kapitalmarkt entwickelt. Wie das funktioniert, für wen es sich eignet und welche Vor- und Nachteile ein Bauspardarlehen bietet, erklärt der folgende Ratgeber.

Das Bauspardarlehen

Bausparkassen vergeben sogenannte Bauspardarlehen, die wiederum an den Bausparvertrag geknüpft sind. Voraussetzungen für die Nutzung sind, dass der zuvor abgeschlossene Bausparvertrag die vereinbarte Mindestansparung erfüllt und die Bausparsumme zuteilungsreif ist.

Wer sich für ein Bauspardarlehen entscheidet, muss dieses für wohnwirtschaftliche Zwecke einsetzen. Der Bausparer profitiert von einem zinsgünstigen Darlehen, da der Zinssatz unabhängig vom Kapitalmarkt ist – und das über die gesamte Laufzeit hinweg.

Grundsätzlich handelt es beim Bauspardarlehen um ein Tilgungsdarlehen und richtet sich in seiner Höhe nach aus dem Unterschiedsbetrag zwischen der Bausparsumme und dem Bausparguthaben. In der Regel zahlt der Bausparer monatlich eine gleichbleibende Rate zur Verzinsung und Tilgung des Darlehens.

Bausparvertrag als Basis für das Bauspardarlehen

Infografik Ablauf Bausparvertrag

Ein Bausparvertrag ist für den Bau oder Kauf einer Immobilie in der Zukunft ausgelegt. Während Immobilienkäufer dabei zunächst einen Sparvertrag füllen, bekommen sie später ein Darlehen zu festgelegten Konditionen. Grundsätzlich läuft ein Bausparvertrag mit Darlehen dabei in drei Phasen ab:

  • der Ansparphase
  • der Auszahlung
  • der Tilgungsphase

In der Ansparphase zahlen Verbraucher monatlich Geld in einen Sparvertrag, für den sie von der Bank Zinsen erhalten. Nachdem sie etwa 30 bis 50 Prozent der Vertragssumme angespart haben, ist das Bauspardarlehen zuteilungsreif. Die Bank zahlt das eingezahlte Kapital samt Zinsen aus und vergibt die Differenz zur Vertragssumme als Bauspardarlehen. In der Tilgungsphase zahlen Käufer den Kredit dann mit einem vorher festgelegten Zinssatz zurück. Als Annuitätendarlehen mit gleichbleibenden Raten bietet die Finanzierungslösung damit vom ersten Tag an eine hohe Planungssicherheit. Die folgende Grafik stellt den Ablauf einer Baufinanzierung mit Bauspardarlehen grafisch dar.

Ein Bausparvertrag ist mit Kosten verbunden

Wichtig zu wissen ist, dass für den Vertrag auch Kosten entstehen. Diese liegen bei 1,0 bis 1,6 Prozent der Bausparsumme und sind bei Vertragsabschluss zu zahlen. Zusätzlich können verschiedene Servicepauschalen anfallen.

Besonderheiten beim Bauspardarlehen

Ein Bauspardarlehen verpflichtet zur wohnwirtschaftlichen Verwendung, wie Kauf oder Bau einer Immobilie, einer Modernisierung oder auch zur Umschuldung eines Baudarlehens. Darüber hinaus lässt sich der Betrag auch für die Finanzierung von Wohnrechten in einem Pflegeheim nutzen. Geht es um eine Immobilie, trägt das Kreditinstitut oder die Bausparkasse das Darlehen nicht erstrangig in das Grundbuch ein. Verbraucher bekommen somit auch weitere Kredite zu günstigen Konditionen. Das angesparte Bausparguthaben im Bausparvertrag lässt sich auch als Eigenkapital zur Baufinanzierung einsetzen.

Bauspardarlehen: Zinsen stehen bereits zu Beginn fest

Wie sich bei einem Bauspardarlehen die Zinsen berechnen, hängt von vielen Faktoren ab. So zum Beispiel von der Höhe der Bausparsumme und der möglichen Ansparsumme. Auch die Länge der Rückzahlungsphase kann sich auf die Kreditzinsen auswirken. Die Rückzahlung selbst läuft mit festen Annuitäten. Das heißt: Während die Zinsen mit der Restschuld sinken, steigt die Tilgungsrate immer weiter an. Die zurückzuzahlenden Raten verändern sich nicht.

Vor- und Nachteile der Finanzierung mit einem Bauspardarlehen

Der Bausparvertrag sichert niedrige Zinsen für die Zukunft. Durch ein Sondertilgungsrecht, das es bei vielen Verträgen gibt, lässt sich die Restschuld bei einem Bauspardarlehen in der Regel auch flexibel abzahlen. Darüber hinaus bekommen Bausparer Förderungen vom Staat, wie das Wohnriester-Programm, die Wohnungsbauprämien und die Arbeitnehmersparzulage.

Sinken die Zinsen am Kapitalmarkt, könnte der Bausparvertrag teurer sein als nötig. Außerdem sind die Raten durch kurze Rückzahlungszeiten vergleichsweise hoch. Nachteilig sind darüber hinaus auch Kosten, wie die Abschlussgebühren für ein Bauspardarlehen.

Vorteile Nachteile
  • Sondertilgungsrecht
  • festgeschriebener Zinssatz über gesamte Darlehenslaufzeit
  • staatliche Fördermittel für das Bausparen
  • höhere Zinsen bei positiver Entwicklung am Kapitalmarkt
  • oft kurze Rückzahlungszeiten und hohe monatliche Raten
  • Kosten und Abschlussgebühren für einen Bausparvertrag
Tabelle: Vor- und Nachteile eines Bauspardarlehens.

Bauspardarlehen lohnen sich für vorausschauende Sparer

Durch die hohe Planungssicherheit lohnt sich diese Finanzierungsform für vorausschauende Sparer. Gemeint sind damit all jene, die schon früh mit dem Ansparen anfangen, um sich den Traum vom eigenen Haus erst in der Zukunft zu erfüllen. Ungeeignet ist das Darlehen hingegen für kurzentschlossene Hauskäufer. Eine Alternative ist dabei das Vorausdarlehen.

Tipp:
In unseren Ratgebern finden Sie weitere Infos zu den Themen Immobilienkauf und Hausbau.

Wichtige Informationen

Bitte beachten Sie: Unsere Ratgeberartikel ersetzen keine Beratung durch einen Gutachter oder Juristen. Bei Unsicherheiten oder Fragen wenden Sie sich daher bitte immer persönlich an einen Fachanwalt oder Gutachter. Bei Fragen zu Finanzierungen, Bausparen oder Versicherungen stehen Ihnen unsere Berater natürlich jederzeit zur Verfügung. Bei Fragen rund um die Immobilienvermittlung und -verrentung stehen Ihnen unsere Immobilienexperten gerne zur Seite.

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