Zum Ausdrucken und Abhaken: unsere Umzugscheckliste
An was muss ich vor, nach und während des Umzugs denken? Drucken Sie sich einfach unsere praktische Checkliste aus und behalten Sie alles im Überblick. Und einen kühlen Kopf.
Jedes Jahr ziehen in Deutschland fast zehn Millionen Menschen um. 85 Prozent sogar ganz ohne Umzugsunternehmen. Sie planen auch einen Umzug? Hier erfahren Sie, an was Sie alles denken sollten. Dazu noch eine praktische Umzugscheckliste – so plant man einen Umzug perfekt.
Ein Umzug braucht Zeit: Nehmen Sie sich deshalb ein paar Tage frei, um in Ruhe ein- und auspacken zu können. Fragen Sie mal in Ihrer Firma nach – manche Unternehmen gewähren sogar einen Tag Sonderurlaub zum Umziehen.
Neue Möbel brauchen lange Vorlauf: Vor allem größere Anschaffungen wie eine neue Küche oder ein neues Sofa wollen gut geplant sein. Meistens muss man hier mit einer Lieferzeit von mehreren Wochen rechnen. Es lohnt sich, sich immer mal wieder Sachen zu merken, die man schön findet, um Sie im richtigen Moment parat zu haben (zum Beispiel auf Pinterest, als Lesezeichen im Browser oder ganz klassisch: mit Ausschnitten aus Wohnzeitschriften).
Rechtzeitig dran sein zahlt sich aus: Ein Monat Vorlauf für die Ab- und Ummeldung von Gas, Wasser, Strom und Internetanschluss sollte bedacht werden. Schließlich haben Sie sicher keine Lust, doppelt zu zahlen an beiden Adressen und freuen sich auf funktionierendes Internet und Licht in der neuen Bleibe.
Sie können es kaum erwarten, in die neue Wohnung zu ziehen – verständlich! Trotzdem sollten Sie auch überlegen, was es in der alten Wohnung noch zu tun gibt. Schauen Sie in Ihrem Mietvertag nach, ob Schönheitsreparaturen, also z.B. Streichen oder Tapezieren, vereinbart sind. Alles über Ihre Rechte und Pflichten, was Renovieren angeht, finden Sie übrigens hier.
Vereinbaren Sie rechtzeitig einen Wohnungsübergabetermin – am besten nicht auf den letzten Drücker, das spart erheblich Stress in der sowieso schon anstrengenden Zeit.
Es lohnt sich ein Protokoll zu führen und festzuhalten, in welchem Zustand Sie die Wohnung übernommen haben. Eventuelle Mängel sollten Sie mit ein paar Fotos festhalten. Das kann später einmal wichtig werden, wenn Sie wieder ausziehen, und es um die Rückzahlung der Kaution geht. Außerdem sollten Sie die Zählerstände des Gas- Strom- und Wasserverbrauchs notieren.
Rein kostentechnisch ist ein Umzug in Eigenregie günstiger. Allerdings sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie wirklich Lust und Zeit haben, selbst zu packen, zu schleppen und auch noch einen Transporter und Leute zu organisieren. Alles sehr zeitintensiv und nervenaufreibend. Ihre Freunde werden es Ihnen danken! Außerdem ist bei einem Umzug mit einem professionellen Unternehmen der gesamte Hausrat versichert. Schnell fällt mal etwas runter oder ein Regalbrett kollidiert mit dem Treppenhaus.
Ab circa 1.000 Euro können Sie einen Umzug mit einer Umzugsfirma realisieren. Machen Sie sich vorher eine Liste, was Ihnen das Unternehmen alles abnehmen soll, wie viele Sachen Sie haben und was diese wert sind. Holen Sie sich ruhig mehrere Angebote ein, um einen guten Vergleich zu haben.
Auch, wenn Sie keine Profis beauftragen, kostet ein Umzug. Diese Kostenpunkte sollten Sie einkalkulieren:
Wer aus beruflichen Gründen umzieht, kann gewisse Ausgaben dafür von der Steuer absetzen. Gründe, die für einen beruflichen Umzug sprechen, sind z.B. ein kürzerer Arbeitsweg von mindestens einer halben Stunde weniger als bisher oder eine ganze neue Stelle. Die Kosten fallen als „haushaltsnahe Dienstleistungen“ unter die Werbungskosten in Ihrer Steuererklärung. Seit Juni 2020 haben sich die absetzbaren Pauschalbeträge geändert – ein Blick in die neue Gesetzgebung lohnt sich besonders für Studierende, wenn sie von zuhause ausgezogen sind.
Sonderfall Umzug aus gesundheitlichen Gründen: In diesem Fall können Sie mit einem Attest die Aufwendungen als „außergewöhnliche Belastungen“ einreichen.
Was Sie alles absetzen können:
Kilometerpauschale für Wohnungsbesichtigungen, Maklergebühren (nur bei Miete, nicht bei Eigentumserwerb), doppelte Mietzahlungen, Umzugsunternehmen oder Ausgaben für private Helfer, neuer Herd oder Ofen – alle anderen Möbel sind nicht absetzbar. Renovierungsmaßnahmen kann man auch nur bedingt absetzen.
Es gilt: Die Kosten müssen belegt werden können, teilweise können Sie eine Pauschale ansetzen – am besten haken Sie bei Ihrem Steuerberater nach.
Was ist, wenn ich nur aus privaten Gründen umziehe?
Auch dann können Sie z.B. die Ausgaben für Handwerker oder Fahrtkosten einer Spedition steuerlich geltend machen.
Vielleicht neben dem Packen der nervigste Part am Umziehen: die Adressänderung. Hier sollten Sie überall Ihre neue Adresse mitteilen:
Tipp: So schnell wie möglich den Namen an der neuen Klingel und am Briefkasten anbringen, damit Sie auch gefunden werden können.
Vorbereitung ist alles: Überlegen Sie sich bereits vor dem Packen, wie Sie die neue Bleibe einrichten wollen und was überhaupt noch mitdarf. Am besten die Sachen bereits danach sortieren, in welchem Zimmer sie später landen sollen. Das gilt auch für Möbel – beschriftete Aufkleber sparen langes Suchen und man kann direkt alles in die richtigen Räume tragen.
Nicht überladen! Faustregel: Kein Karton sollte über 15 Kilogramm wiegen. Packen Sie die Kisten nicht randvoll mit schweren Dingen. Besser ab der Hälfte mit leichten Gegenständen auffüllen.
Platz und Müll sparen: Verpacken Sie leichte, unkomplizierte Dinge wie Decken, Kissen und Jacken nicht in Kartons – das nimmt zu viel Platz weg. In große Säcke oder Tüten reicht – oder Sie nutzen Kissen als Dämpfer in den Kisten, damit nichts zu Bruch geht. Empfindliche Gegenstände können in weiche Decken eingeschlagen und so zusätzlich geschützt werden. Koffer müssen eh mit, also nutzen Sie sie ruhig als praktisches Transportmittel – gerne auch mehrfach. Ziehen statt Schleppen ist hier die Devise.
Vorsicht zerbrechlich: Geschirr, Gläser, Bilderrahmen, Spiegel und andere zerbrechliche Gegenstände gehören sicher in Luftpolsterfolie oder Zeitungspapier gewickelt. Schreiben Sie dick und fett "zerbrechlich" auf den Karton – am besten in Rot.
Braucht man immer: Werkzeug ja nicht ganz weit weg und zu früh verstauen, lieber schnell zur Hand in einer eigenen Werkzeugkiste.
Wer top organisiert ist, stellt an beiden Ort – der neuen und der alten Wohnung – zwei Teams auf. Überlegen Sie sich: Wer kann was besonders gut? Wer ist stark? Wer kann super logisch denken und systematisch einpacken? Wer kann ein großes Auto bzw. einen Transporter fahren? Wer würde sein Auto zur Verfügung stellen?
Zu wenige Helfer sorgen für Frust auf allen Seiten – je mehr, desto schneller haben Sie es geschafft. Viele Leute sollten allerdings gut geplant werden. Überlegen Sie sich bereits im Vorhinein, was es alles zu tun gibt und verteilen Sie klare Aufgaben an die Umzugshelfer. Es schadet nicht, einer besonders verantwortungsbewussten Person das Chefzepter in die Hand zu geben. So geht zum Beispiel eine Kettenbildung von Etage zu Etage besonders leicht von der Hand.
Zwei bis drei Personen braucht es für die extra schweren Dinge, wie Kühlschrank, Waschmaschine oder Sofa. Denken Sie an einen fahrbaren Untersatz oder eine Sackkarre – Ihre Helfer sagen Danke!
Zwei bis vier weitere Personen – die sich gut verstehen – könnten sich in zwei Teams mit dem Aufbau der Möbel in der neuen Wohnung befassen.
Fünf Leute sollten Sie mindestens an den Start bringen. Oder eben das Geld für Profis ausgeben, diese kriegen auch in einer kleineren Besetzung eine Menge geschafft.
Nicht vergessen: Es ist total normal, dass jemand spontan ausfällt – ein Backup in petto zu haben lohnt sich.
Stand: März 2021
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